3. Etappe ÎLE DES EMBIEZ bis CORSICA (Bonifacio) 2007.
Unsere Anreise nach Embiez erfolgte am
30.03.07 über den Flughafen von Nizza, dann mit der Bahn bis
Ollioules/Sanary. Von dort brachte uns eine junge Frau mit ihrem
Auto zur Fähre nach Le Brusc, sodaß wir gegen 17°°
Uhr unser Schiff beziehen konnten. Wir genossen das südl. Flair der
Insel und bereiteten unsere Odin auf den Sliptermin am 2.04.07 vor,
denn wir wollten vor unserer Abreise das Unterwasserschiff reinigen und
2 Zinkanoden erneuern. Zu Ostern begann auf Embiez die Vorsaison und
die meisten Geschäfte und Lokale hatten wieder
geöffnet. Vom
Festland kamen auch schon viele Besucher herüber. Am 9.04. gab es
auf unserem Steg einen kleinen Umtrunk, weil 2 Familiencrews mit ihren 3
Booten wieder in Richtung Marseilles fahren mußten und wir uns damit
verbschiedeten.
Am 16.04. entschlossen wir uns endlich unsere Reise
Richtung Italien zu beginnen und meldeten uns in der Capitainerie des
Hafens St.-Pierre des Embiez definitiev ab. Es war ein angenehmer
Segeltag und gegen 18°° Uhr machten wir in der Marina von Le
Lavandou fest. 3 Tage genossen wir Le Lavandou, dann zog es uns weiter.
Auf der Höhe von Cavalaire schickte ich eine SMS an unsere
Segelfreunde in Deutschland, die ihr Schiff in Cavalaire stationiert
haben. Prompt kam eine Antwort, Sie seien in Cavalaire und arbeiten am
Unterwasserschiff ihres Bootes, welches an Land steht. Wenn wir wollten
könnten wir ihren freien Liegeplatz über Nacht haben. Also
unterbrachen wir unsere Tour, liefen Cavalaire an und hatten
zusammen noch einen netten Abend.
Am nächsten Tag ging es mit
Sonnenschein und leichter Brise weiter, bis wir nach ca. 40 sm
Mandelieu-La Napoule anliefen und eine ruhige Nacht hatten. Von dort
starteten wir am nächsten Tag gegen 10°° Uhr mit Ziel Port
Vauban-Antibes wo wir mittags festmachten. Nach zwei Tagen ging es
weiter nach Villefranche. Von dort sind wir mit dem Bus nach Nizza
gefahren und haben uns verschiedene Stadtteile angesehen.
2 Stunden hinter
Villefranche liegt Monaco, wir machten im Hafen Fontvieille fest und
schauten uns diesmal die Altstadt und das Ozeanographische Institut mit
dem Aquarium an. Der Liegeplatz kostete dort pro Tag 46,-
Euro für unser 10 m Schiff. Wasser und Strom waren zwar am Steg,
aber
die Toiletten und Dusche war
erst nach einem Fußweg von 10 Minuten zu erreichen und
für die Öffentlichkeit zugänglich, recht primitiv.
Für diesen Preis hätten wir etwas mehr erwartet.
Zukünftig
werden wir stattdessen Cap d´Ail anlaufen. Am 28.04.07 ging es
weiter bis San Remo.
Wir machten im Porto Communale fest, dort gibt es
seit diesem Jahr Strom und Wasser an der Kaje ein Toilettencontainer
wurde auch aufgestellt. Da wir San Remo schon vom Vorjahr kannten
fuhren wir am nächsten Tag weiter bis Alassio, wo wir 6 Stunden
später festmachten. Dort gab es schon viele Urlauber und
wir fanden nur mit Glück ein Restaurant wo noch
Plätze frei waren. Tags darauf ging es weiter der Küste
entlang. Die Autobahn mit ihren vielen Viadukten und Tunnels, sowie die
Bahnstrecke konnte man vom Wasser aus sehr gut erkennen. Fünf
Stunden später fuhren wir den Hafen von Varazze an. Dieser Hafen
wurde gerade vergrößert und modernisiert und war scheinbar
das Ziel vieler Schaulustiger. Es gibt hier nichts zu bemängeln,
der Hafen ist nur empfehlenswert.
Trotzdem fuhren wir tags darauf
weiter nach Genua in den Porto Antico. Wir bekamen, mit viel
Glück, einen
Platz direkt vor dem Hafenbüro. Die engen und dunklen Gassen
direkt am Hafen waren so unschön, daß ich am nächsten
Tag am liebsten weiter gefahren wäre. Aber Renate erreichte es,
mir
doch noch einen Tag abzutrotzen. Am nächsten Tag bei Sonne
betrachtet sah alles freundlicher aus und wir fanden auch
hübsche
Straßen und Plätze. Genua ist also, wie beschrieben, erst
auf den zweiten Blick lohnenswert.
Am Donnerstag ging es dann weiter,
jetzt schon Kurs südost. Nach 4 Stunden ging es durch die
Hafenbucht von Portofino und weiter bis nach St. Margherita Ligure. Im
Hafen war ein derartiger Schwell, daß wir lange die Festmacher
und Mooringleinen korrigierten bis wir sicher waren, das unsere Odin
keinen Schaden an der Hafenmauer erleiden würde. Dafür hatte
Renate Schwierigkeiten an und von Bord zu kommen. Nach drei Tagen und
gutem Wetterbericht ging unsere Reise weiter Richtung Süden.
Der
Himmel zeigte nur einige Wölkchen und die See war ruhig. So kamen
wir unter Motorfahrt recht gut an der Küste voran, die hier zum
Teil
recht steil verlief.. Um nach La Spezia zu kommen, mussten wir
durch die Passage di Portofenere, zwischen der Insel Palmaria und dem
Festland, hindurchfahren. La Spezia liegt am Ende einer großen
Bucht, die durch einen Wellenbrecher vor Schwell geschützt ist.
Hier ist der größte ital. Flottenstützpunkt.
Außerdem gibt es mehrere Yachthäfen. Wir entschlossen uns
für Porto Turistico Benedetti, direkt vor der Stadt. Dadurch
hatten
wir kurze Wege. Die Stadt lohnt einen Besuch.
Da wir erst nachmittags
ablegten
machten wir nach 3 Stunden schon wieder in der Marina di Carara fest.
Für Sportbootfahrer ein schlechter Hafen mit verrosteten
Steganlagen und starkem Schwell, sodaß man Angst hatte gegen die
rostigen Pfeiler der Stege gedrückt zu werden. Zum Glück wies
man uns einen Platz nahe der Tankstelle zu, wo wir durch Autoreifen
recht gut vor dem Betonkai geschützt waren. Nachdem man unser
Daten aufgenommen hatte, teilte man uns mit, daß die erste Nacht
im Hafen kostenlos ist.
Trotzdem zog es uns am nächsten Morgen
weiter. Allerdings machten wir nach 15 sm schon wieder im Hafen von
Viareggio fest. Viareggio ist das Gegenstück von Rimini, eine
riesige Urlauberstadt mit endlos langen Stränden und
Vergnügungsmöglichkeiten. Wir nutzten den Folgetag um mit dem
Bus zurück nach Carara zu fahren und uns die Marmorbrüche in
den Bergen anzusehen. Seit La Spezia, wo wir morgens glaubten auf den
Bergspitzen läge Schnee, hatten wir die Marmorbrüche und
Geröllhalden in der Sonne gleißen sehen. Es war einfach
faszinierend in
welchen Höhen dort gearbeitet wird und welch
Riesenblöcke per Schiff abtransportiert werden. Leider
konnten wir nicht
länger in Viareggio bleiben, da unser Platz schon weiter vergeben
war.
So mußten wir nach Marina di Pisa, an der Arnomündung
weiterfahren um Gerald, der für 10 Tage an Bord kommen wollte, in
Pisa abzuholen. Auf die Abfahrtzeiten der Busse kann man sich
hier im Süden nur schlecht verlassen. So warteten wir am Sonntag
fast eine Stunde auf den Bus, der uns nach Pisa bringen sollte. Nachdem
Gerald sein Gepäck am Bahnhof aufgegeben hatte,
schauten wir uns die Stadt und natürlich den schiefen Turm an.
Mittags genossen wir unser Essen in einer kühlen, ruhigen Osteria.
Danach noch etwas Pisa und gegen 16°° Uhr fuhren wir mit
dem Bus zurück zur Marina di Pisa. Der Ausdruck Marina bedeutet
nicht unbedingt, daß hier eine Marina ist, sondern es ist
häufig der Name eines Ortes am Meer.
Am nächsten Morgen ging
es weiter Richtung Süden. Zunächst bei Sonnenschein und
angenehmer Brise, Stunden später mit bis zu 7 Bft und Wellen um
1,5 Meter, was nach einiger Zeit nervig und auch anstrengend wurde.
Also suchten wir einen Hafen (Marina). Livorno und die Secche di
Meloria hatten wir inzwischen passiert. Wir benötigten eine Marina
mit mindestens 3 m Tiefe, da der Seegang inzwischen fast zwei
Meter hoch war. Laut unserem Küstenhandbuch sollte hinter dem Cap
Punta Castiglioncello eine neue Marina im Bau sein, da das Handbuch von
2004 war, hatten wir gute Hoffnung, einen modernen Liegeplatz zu
bekommen. Und tatsächlich, nach Rundung des Caps zeigten sich uns
die Wellenbrecher der Marina. Am Liegeplatz gab es Strom- und
Wasseranschlüsse an den Kais waren mehrere moderne
Sanitärräume mit Toiletten, Waschräumen und Duschen.
Direkt hinter der Marina waren zwei große Supermärkte,
sodaß man sich mit allem versorgen konnte. Am
nächsten Tag war Sturm aus Westen mit bis zu Böen von 7 Bft
angesagt, sodaß wir uns einen Ruhetag gönnten und unsere gebrauchte Wäsche im Automaten-Waschsalon wieder
herrichteten. Im Laufe des Tages sprühte immer wieder Gischt
über die Hafenmauer von ca. 8 Metern Höhe. Da unsere
Bordtoilette ihren Dienst versagte, hieß es die Ursache
beseitigen. Auslöser waren Haferflocken, die in den verkrusteten
Leitungen zu einer Verstopfung führen. So habe ich alles
demontiert, die verkrusteten Ablagerungen beseitigt, alles wieder
montiert und siehe da, unsere Toilette funktionierte wieder
hervorragend. Nach drei Tagen in der Marina Porto Cala de Medici
verließen wir diesen Hafen bei angenehmem Wind und Wetter in
Richtung Elba.
Nach 6 Stunden erreichten wir den kleinen Festlandshafen
Salivoli gegenüber von Elba und machten dort fest. Da es noch
früher Nachmittag war, unternahmen wir einen Spaziergang nach
Piombino, wo in der Fußgängerzone das Leben brodelte. Am
nächsten Morgen unternahmen wir noch eine kleine Wanderung zum Cap
gleich oberhalb unserer Marina, von wo aus man einen schönen Blick
entlang der Küste und nach Elba hinüber hat. Außerdem
waren dort oben noch Konanenstellungen aus dem 2. Weltkrieg zu
besichtigen. Entlang der französischen, wie auch der
nördl. italienischen Küste fielen uns immer wieder an
strategischen Abschnitten Betonbunker aus dem 2. Weltkrieg auf. Sie
erhielten von mir den ironisch gemeinten Namen "Adolf`´s
Sommerhäuser".
Gegen Mittag ging es dann endlich hinüber nach
Elba, wo wir zwei Stunden später im Hafen von Portoferraio, direkt
an der Kaje vor den Restaurants und Souvenirgeschäften,
festmachten. Übers Wochenende war dort ein Europamarkt mit
Marktbeziehern aus fast allen umliegenden Ländern und deren
Produkten, wie Käse, Wurstwaren, Kuchen, Lederwaren, Kleidung usw.
Am 3. Tag verließen wir den Hafen, um nordwestlich unsere
Umrundung von Elba zu beginnen. Wir machten nach 2 Stunden in der
Marciana Marina am Steg des ansässigen Segelclubs Circolo della
Vela fest.Morgens setzten wir die Umrundung fort und
schafften es bis zum Nachmittag, bei herrlichem Wetter, in den Hafen
von Porto Azzurro einzulaufen. Hier ließen wir uns am Abend in
einer Osteria mit inseltypischen Speisen und Getränken
verwöhnen. Da Gerald seinen Flieger in Pisa nicht verpassen
wollte, mußten wir am nächsten Morgen wieder nach
Portoferraio fahren, von wo er mit der Fähre nach Piombino
übersetzte
und dort einen Zug nach Pisa nahm. Da wir nach Corsica wollten,
liefen wir am Spätnachmittag noch einmal den Hafen von Marciana
Marina an.
Am nächsten Morgen legten wir schon um 6°° Uhr
ab. Da kaum Wind war mußten wir bis Bastia motoren, wo wir
gegen 12°° Uhr ankamen. Beim Hafenmanöver
verfing
sich noch ein großer Plasiksack in unserem Propeller, sodaß
wir kaum noch manövrieren konnten. Aber auch diese Situation
überstanden wir heil. Nachdem ich zwei Stunden später mit der
ABC-Ausrüstung unters Boot getaucht war, wußte ich daß
sich die Sache schnell beheben ließ. Ich konnte nach und nach den
Plastiksack zerreissen und von unserem Propeller lösen,
sodaß wir wieder manövrieren konnten. Der Vieux Port von
Bastia ist von den Häusern der Altstadt umgeben. Diese Häuser
werden, wie es scheint nun peu á peu renoviert, sodaß das
Marode langsam verschwindet. Auf jeden Fall hat dieser Hafen einen
gewisses Flair im Gegensatz zu dem neuen Port Toga der mit seinen Tetraederwällen eng und
bedrückend wirkt.
2 Tagen später brachen wir nach Macinaggio im Nordosten auf und
haben den Hafen nach 3,5 Stunden flotter Fahrt und einer Welle von 2,0
Metern erreicht. Der Ort ist klein und überschaubar und wir
genossen zunächst die Ruhe dort. Am nächsten Tag warnte der
Wetterbericht und unsere Stegnachbarn uns, daß 8-10 Bft. Wind aus
West angesagt sei und wir mit heftigen Fallböen von den Bergen
rechnen müßten. Also wurde unser Boot doppelt abgefendert
und vertäut. Es schüttelte uns trotzdem kräftig durch
und der Mast legte sich um 30° mal nach BB mal nach StB. Als die
Pfingsttage dann vorüber waren hatte sich auch der Sturm gelegt.
So verließen wir Macinaggio bei herrlichem Sonnenschein und einem
lauen Lüftchen.
Dieses Lüftchen wurde bei der Umrundung von
Cap Corse dann doch wieder ein Wind von bis zu 5 Bft, und wie
üblich, immer von vorn. Allerding konnten wir auf der Westseite
Corsica´s dann mit halbem Wind unser Ziel, Port Saint-Florent,
gegen Nachmittag erreichen und fanden dort auch einen ruhigen
Liegeplatz. Etwa 1 sm vor dem Hafen tauchten neben unserem Boot 2
Tümmler auf. Bisher haben wir erst einmal Tümmler und
Delphine gesehen. Ähnliches sahen wir in der Bucht von
Portoferraio, als ein Schwertfisch von ca. 1,50 Metern
Länge 2x aus dem Wasser sprang. In St. Florent liefen dann
auch unsere Freunde aus Cavalaire ein, sie wollten auf die Ostseite
Corsica´s und weiter nach Elba, aber zunächst verbrachten
wir zwei nette Tage miteinander. Wir machten unter anderem eine Radtour
zu dem Winzerort Patrimonio, wo wir bei einem Winzer einige Flaschen
Wein erstanden.Leider begann es dort heftig zu regnen, sodaß der
Winzer uns nach einer Weile in seinen VW-Transporter lud und
zurück nach St. Florent brachte, was wir ihm sehr dankten. Da
unsere Service-Batterien kurz vor dem Kollaps standen, hielt ich in den
Ausrüstungsshops Ausschau nach 2 neuen und wurde fündig.
Allerdings mußte ich die Batteriekästen umbauen, da die
neuen Batterien andere Maße hatten. Nach einigen Stunden
Säge-, Bohr- und Feilarbeit, passten die Batterien wieder gut
hinein. Nun war unser Stromproblem auch vorbei.
Am Montag dem 4.06.07 ging es weiter
südwestl. an der Küste entlang. Wie meistens unter Motor, da
der Wind gegenan stand. Gegen 16°° machten wir im Hafen von Ile
Rousse fest. Das Städtchen entstand unter Pasquale Paoli, der die
Unabhängigkeit Corsica´s anstrebte und von den Franzosen
vertrieben wurde. Die Stadt wurde ab 1760 erbaut, mit großen
herrschaftlichen Häusern, drei Hauptstraßen, diversen
Verbindungsstraßen und einem großen Platz. Alles wirkt ein
wenig überdimensioniert, aber dennoch reizvoll. Auch nach
Paoli´s Tod wurde im gleichen Stil weitergebaut.
Am nächsten Morgen machten wir uns auf den Weg nach Calvi, wo wir
gegen Mittag eintrafen. Calvi ist ein Städtchen, wo das Leben
pulsiert. Die Zitadelle beherrscht das Stadtbild, sie stammt aus dem
13. Jhrhundert und wurde viel umkämpft. 1794 fiel sie in die
Hände von Lord Nelson der nicht von See, sondern über die
Halbinsel Revellata angriff und bei den Kämpfen sein rechtes Auge
verlor. Da in Calvi bereits die Saison angebrochen war und die Preise
der Liegeplätze entsprechend angestiegen waren, wählten wir
für die Nacht eine Mooringtonne für 14,00 Euro.
Morgens verließen wir diesen Platz gegen 9°° Uhr mit
achterlichem Wind und fuhren an der reizvollen Küste entlang
südwärts. Gegen Mittag erreichten wir die Île de
Gargalu. Zwischen dieser Insel und dem Festland ist eine schmale
Passage mit mindestens 3 m Wassertiefe, die man bei ruhigem Wetter
durchfahren kann. Die zerklüftete Insel und die roten Klippen
bieten einen wunderschönen Anblick. Nach der Umrundung der Pta
Muchillina steuerten wir in den Golfe de Girolat ein. Vorbei am
Naturschutzgebiet La Scandola mit der fast unberührten Natur und
den hohen, steilen Felswänden ringsum motorten wir zum Port
Girolata. Das ist eine geschützte Bucht mit der gleichnamigen
Ortschaft, welche von Land her nur über einen Maultierpfad zu
erreichen ist.. Man lebt hier überwiegend vom Tourismus. Nachdem
man die Maße und den Tiefgang des Schiffes mitgeteilt hat, wird
man mit einem motor. Gummiboot an seinen Mooringplatz gebracht
und so lange begleitet bis man fest vertäut ist. Tagsüber
wird der Ort von vielen Ausflugsbooten angelaufen, die aber meist nicht
sehr lange bleiben. Da es sich auch hier um das Naturschutzgebiet
handelt, wird viel Wert auf Ökologie gelegt. Man achtet streng auf
Mülltrennung und gibt jedem Neuankömmling entsprechende
Instruktionen mit. Was uns nur sehr verwunderte, war, das der Müll
in großen Säcken von Helikoptern im 5 - 10 Minutentakt aus
dem Tal abtransportiert wurde und die Natur wiederum mit Lärm und Abgasen belastet wird. Warum kann der Müll nicht mit
Ausflugsbooten transportiert werden??? Nach ca. 1 Stunde wurden dann
die Helikopterflüge beendet und es kehrte gegen Abend eine
herrliche Ruhe ein. Da das Wasser sehr klar war, konnten wir der
Versuchung nicht widerstehen, von Bord aus eine Runde zu schwimmen.
Nach dem Essen fütterten wir die Fische der Umgebung mit altem
Brot, was ihnen sehr gefiel, denn sie schossen regelrecht auf das Brot
zu.
Morgens ging es dann weiter Richtung Ajaccio. Bei
Sonnenschein und ruhiger See mit leichtem Halbwind erreichten wir die
Hauptstadt Corsica´s gegen 17°° Uhr. Der Hafen ist nach
dem Sänger Tino Rossi benannt worden und durch die
Fährschiffe recht laut, verbunden mit Schwell. Von
Ajaccio unternahmen wir am nächsten Morgen eine Bahnfahrt durchs
Inselinnere nach Corte. Dort hatten wir ca. 5 Stunden Aufenthalt,
sodaß wir uns den Ort in Ruhe anschauen konnten und sogar noch
einen Friseur aufsuchen konnten. Dann ging es durch di corsische
Hochgebirgswelt zurück nach Ajaccio, wo wir gegen 19°° Uhr
ankamen und vor dem Abendessen in einem Supermarkt unseren Proviant aufbesserten.
Tags darauf ging es dann weiter nach Propriano, wo wir nach 6
Stunden festmachten. Da uns der Ort nicht sonderlich gefiel, ging es am
nächsten Tag weiter nach Bonifacio am Südende
Corsica´s. Es ist schon ein besonderes Erlebnis in die, von
steilen Felswänden eingefasste Bucht und den Hafen einzulaufen.
Für unsere Begriffe war um den Hafen herum fast alles auf
Touristennepp eingestellt, sodaß wir den steilen Aufstig in das
Castell und die Oberstadt vorzogen um einen Eindruck dieser Ortschaft
zu bekommen. Tagsüber war im Hafen ständig Schwell und
Lärm der vorbeifahrenden Ausflugsboote und der Gummiboote der
Capitâinerie, was sich gegen Abend jedoch legte. In jedem Fall ist
Bonifacio einen Besuch wert. Nach zwei Tagen verließen wir diesen
Hafen mit Kurs auf die Maddalena-Inseln auf Sardinien.