1. Etappe von Cap d´Agde bis San Remo (Italien) 2006.
Unsere Reise begann im Jahre 2006 mit der Übernahme unserer ODIN
von unserem Miteigner Gerald in Cap d´Agde. Wir, (Renate und Gerd
K.), sind mit unserem PKW über Saarbrücken, wo wir bei
Freunden übernachteten, abends in der Marina von Cap d´Agde
angekommen. Zusammen führten wir noch notwendige Wartungsarbeiten
aus, dann genossen wir den Süden. Da wir unser Auto zur
Verfügung hatten, besuchten wir mit Gerald noch Nimes und
Aigues-Mortes. Am 22.08.06 belud Gerald dann unseren Kombi mit seinen
Sachen, die mit nach Bremen sollten. Am nächsten Tag startete
er in Richtung Norden, während wir nun auf uns selbst gestellt
waren und uns noch einen Tag Ruhe gönnten. Am 25.08.06 starteten
wir ostwärts Richtung Riviera und ital. Grenze. Spätnachmittags
vertäuten wir in der Marina von Port Carmague. In der
Riesenmarina fanden wir ein nettes Speiselokal, welches wir am
nächsten Tag sogar noch einmal besuchten. Mit unserem
Liegeplatznachbarn aus Möchengladbach hatten wir abends noch sehr
viel Vergnügen. Beim letzten Blick vor dem Schlafengehen über
die Marina, dachten wir zunächst, wir hätten zu tief in die
Weingläser geschaut, denn wir sahen rote und grüne Lichter
durch die Luft fliegen und auf dem Wasser tanzen, aber es waren nur die
Leuchtposen der Nachtangler. Am folgenden Montag den 28.08.06
setzten wir unsere Tour am späten Vormittag fort und machten 3
Stunden später in der Marina von Stes.-Maries-de-la-Mer fest.
Dieser Hafen gefiel uns gut. Es gab Wasser und Strom am Steg, die
Sanitäreinrichtung haute uns vom Hocker (im positiven Sinne) es
gab sogar Waschmaschinen, das Marinapersonal war sehr hilfsbereit, die
Versorgung vor Ort ausgezeichnet. Von Stes.-Maries machten wir eine
Tagestour nach Arles und erreichten gerade noch den letzten Autobus
für die Rückfahrt. Am folgenden Tag nutzten wir unsere
Bordfahrräder und machten einen 30 km Streifzug durch die
Carmargue. Natürlich sahen wir Stier- und Wildpferdherden.

Um 10°° Uhr am Donnerstag den 31.08.06 ging unsere Reise von
Stes. Maries weiter Richtung Rhonemündung. Das Wetter war sonnig
und schwachwindig, sodaß wir unter motorten. Nach der
Rhonemündung ließen wir den Golf de Fos, mit seinem
Industrieanlagen und Abgasen an Backbord liegen. Von den
Sportboothäfen vor Marseille sagte uns derjenige von
Carry-le-Rouet der Beschreibung nach am meisten zu. In der Marina gab
es Strom und Wasser am Steg, Toiletten und Duschen waren in einem
Container installiert. Der Ort ist sehr nett, es gibt gute Lokale mit
Hafenblick. Hier lebte der bekannte Schauspieler und Komiker Fernandel
bis zu seinem Tode. Eine Straße und ein Platz wurden nach ihm
benannt, außerdem steht an der Touristeninformation seine
Büste. Nachdem wir uns die Umgebung ein wenig angesehen hatten
fuhren wir nachmittags zu den Îles du Frioul wo wir um
18°° Uhr festmachten. Wir wollten mit unserem Boot nicht
unbedingt im Vieux-Port von Marseille festmachen. Den Tip auf den
Frioul-Inseln festzumachen bekamen wir von französischen
Seglern, die neben uns lagen. Ähnlich wie der Tip eines
Holländers uns unbedingt die Île des Embiez anzuschauen.
Aber dazu später mehr. Von den Frioul-Inseln sind wir am
nächsten Tag mit der Fähre, die regelmäßig
verkehrt, direkt im Vieux-Port an den Fischkai gelandet.
Marseille als zweitgrößte Stadt Frankreichs ist laut,
hektisch, voll und geschäftig. Yachten und Fischerboote
drängen sich im Hafen. Die Stadt wurde ca. 600 v. Chr. als
Massalia gegründet. Die Rückfahrt zu unserem Boot wurde durch
einen kurzen Zwischenhalt an der Île d´If unterbrochen weil
sich einige Leute das Château ansehen wollten, welches
im Buch "Der Graf von Monte Christo" erwähnt ist. Marseille
hinter uns konnte man durch aufkommenden Nebel kaum noch
erkennen. Die Frioul-Inseln bieten Strom und Wasser am Steg, Duschen
und Toiletten am Damm im Container. Ansonsten haben die Inseln nicht
viel zu bieten. Am Sonntag den 3.09.06 setzten wir unsere Fahrt fort.
Nach der Rundung des Cap Croisette, ging es entlang der
Calanques. Das sind tiefe, schmale Buchten, die von hohen Felsen
umgeben sind.
Viele einheimische Yachten verbringen dort die Wochenenden, sodaß
es schwierig ist einen guten Platz zu bekommen, außerdem
werden die Calanques häufig von Ausflugsbarkassen aus dem nahen
Cassis besucht, wodurch es mit der Ruhe nicht sehr weit her ist. Gegen
16°° Uhr beschlossen wir die Marina von Bandol anzulaufen, in
der Hoffnung dort einen Liegeplatz zu bekommen, was uns auch gelang. Es
gibt Strom und Waser am Steg, jedoch nur eine einfache
Sanitäreinrichtung, die auch von der Öffentlichkeit genutzt
werden kann. Der westl. Teil der Côte d´Azur beginnt schon
westl. von Bandol und endet kurz hinter Cavalaire-sur-Mer, dann beginnt
der östl. Teil mit St. Tropez über Port Grimaud, Ste Maxim,
St-Raphael, Cannes, Antibes und endet bei St-Laurent du Var. Bendol als
beliebter Ferienort für die Franzosen gefiel auch uns, wir
sind dann am Montag dem 4.09.06 nachmittags zur Île des Embiez
hinübergefahren, die wir nach gut einer Stunde erreichten. In der
Marina von Port St-Pierre wies man uns einen angenehmen und ruhigen
Liegeplatz zu. Bei unserem abendlichen Rundgang um das Hafenbecken
entdeckte ich eine Yacht mit Heimathafen Embiez und deutscher Flagge,
was mich sehr neugierig machte. Ich klopfte also an die Bordwand und
fragte den Eigner was es damit auf sich habe. Die Antwort war:- Wir
liegen schon seit über 20 Jahren hier, und fühlen
uns sehr wohl.- Kurz und gut, es wurde noch ein sehr netter Abend
an Bord
des deutschen Ehepaares. Da wir noch einen Überwinterungsplatz
suchten, aber bisher nichts fanden, fragte ich am nächsten Morgen
in der Capitâineri nach und wurde promt fündig. Vom 1.
Oktober bis
zum 30. April erhielten wir dort unseren Platz für die Hivernage.
Am 6.09.06 setzten wir unsere Fahrt fort. Es ging an Toulon vorbei
zu den Îles d´Hyères wo wir nachmittags den Port de
Poquerolles anliefen. Wir bekamen einen Platz an der Außenmole
und machten mit dem Heck zum Steg an einer Mooring fest. Es blies ein
frischer Seitenwind und einige Charterer und ein älteres Ehepaar,
die scheinbar nicht alle Manöver beherrschten,
drückten kräftig gegen die Bordwand, ohne Anstalten zu
treffen den Mißstand zu beheben. Als es mir zu dumm wurde griff
ich dann selber ein. Als wir am frühen Morgen dann noch von
einem Nachbarboot, welches den Liegeplatz verließ, durch lauts
Motorengeräusch geweckt wurden und anschließend eine
einlaufende Fähre heftigen Schwell verursachte, war ich ruck/zuck
angezogen und verließ ebenfalls gegen 7°° Uhr diesen
Hafen mit Ziel Cannes, wo wir am Sonntag unseren Sohn Stefan für
eine Woche an Bord nehmen wollten. Er machte dort eine Schulung
auf der Segelyacht
Sintra mit.
Gegen abend erreichten wir Cannes nach 11 Std Fahrt und 51 sm
bei herrlichem Wetter. Da Cannes sich für eine Bootsausstellung
rüstete, wies man uns ab, sodaß ich es
selbst an einem privaten Steg versuchte, wo noch ein Platz frei war.
Nachdem ich 2 Herren fragte, die sich in der Nähe befanden,
erklärten sie mir, daß dieser Platz wenigstens noch bis zum
nächsten Tag frei sei. So konnten wir uns in Cannes auch
umschauen. Am Sonntag machten wir wieder die Leinen los und
versuchten unseren Sohn im Golf Juan auf der Schulungsyacht zu finden,
was uns schließlich auch gelang. Der Golf Juan liegt zwischen
Cannes und Juan-les-Pins/Antibes. Dort lagen mehrer große Segel-
und Motoryachten z. T. mit Hubschrauberplatform, damit
die Eigner schnell vom Flughafen auf Ihr Schiff kommen können. Nachdem
wir die Yacht auf der unser Sohn war ausgiebig besichtigt hatten, es
war immerhin ein Traditionsschiff aus der heimischen Bootswerft
Burmester Bremen-Lesum, ging unsere Fahrt ums Cap d´Antibes in
den Hafen Vauban-Antibes. Vorbei an den Grande Plaisance, den
großen Motoryachten z. T. mit 2 und 3 Decks natürlich
auch mit Hubschrauber an Bord. Antibes ist neben Marseille und Nizza
eine der ältesten von den Phokäern gegründeten
Städte an der franz. Mittelmeerküste. Der Hafen hat 1700
Liegeplätze für Yachten, alle mit Strom und
Wasseranschluß einige Plätze haben außerdem Telefon-
und TV-Anschlüsse. Ab Dem Fluß Var beginnt die Riviera. Sie
erstreckt sich über die Küstenregion der Voralpen über
die französisch/italienische Grenze hinaus bis nach Genua. Nizza,
die Hauptstadt der Riviera, ist Frankreichs fünftgrößte
Stadt und die zweitgrößte an der franz.
Mittelmeerküste, sie wurde 350 v. Chr. gegründet.
Gastliegeplätze im Hafen von Nizza sind rar, außerdem ist es
dort sehr unruhig, besser nach Villefranche ausweichen und mit dem Bus
nach Nizza fahren. Die Stadt ist interessant und voller Leben, auch die
Seepromenade mit den tollen Hotels ist sehenswert. Von
Nizza ging es am Dienstag den 12.09.06 weiter in Richtung Osten nach
Italien hinein. Bei frischem Wind und Seegangsstärke 4 kreuzten
wir in Richtung San Remo, dessen Hafen wir dann gegen 19°° Uhr
erreichten. Wir machten an einem freien Platz des ansässigen
Yachtclubs fest. Die ersten 3 Tage im alten Hafen am Kai sind bis Dato
kostenlos, es gibt dort neuerdings sogar Wasser und Strom an einigen
Plätzen. Sehr interessant in San Remo ist die Altstadt. Sie
befindet sich an einem Berg. Enge Gassen winden sich bergauf
unterbrochen von Treppen und Überdachten Passagen. Man fühlt
sich in eine alte arabische Stadt versetzt.