8. Etappe IBIZA bis ALGARVE 2007.
Am Mittwoch hatte sich der Wind und Wellengang soweit vermindert,
daß wir in Richtung Denia starten konnten, wo wir um 21.30
Uhr im
Sportboothafen festmachten. Da wir nahe Denia Bekannte haben denen wir
unser Kommen angekündigt hatten, holten uns diese am nächsten
Tag mit ihrem Auto ab und wir verproviantierten uns erst einmal in
einem Supermercado. Danach
genossen wir das Haus unserer Freunde und schwammen ein paar Runden in
deren Swimmingpool. Spätabends brachte uns Georg mit dem Auto
wieder zum Schiff. Wir mußten allerdings noch 3 Tage in Denia
verbringen, da mal wieder Starkwind mit Regen angesagt war. Der Regen
brachte auch Wüstensand aus der Sahara mit, sodaß alle
Schiffe mit einer braunen Schlammschicht überzogen waren, die sich
aber mit Wasser und Bürsten entfernen ließ.
Vor unserer Weiterfahrt in Richtung Gibraltar war noch ein Oelwechsel fällig. Am Montag den 27.08.07
ging es nach Altea, wo wir um 15.30 Uhr festmachten. Da
uns in Altea nichts besonders gefiel, was wahrscheinlich daran lag, das
wir schon soviel gesehen hatten, ging es am nächsten Morgen weiter
nach Alicante. In Alicante gab es natürlich mehr zu sehen und so
blieben wir noch einen Tag. Aber dann zog es uns doch weiter, denn wir
mußten am 15.09.07 in Faro sein, wo unser Miteigner Gerald ankommen wollte, um noch 14 Tage mit der
ODIN zu segeln.
Von Alicante ging es nach Torrevieja. Wie man dort Urlaub machen kann
ist uns ein Rätsel, denn man befindet sich dort in einer Stadt mit
bis zu achtstöckigen Reihenhäusern, die bis an die
Meerespromenade gebaut wurden, wo sich dann die Menschenmassen
entlangwälzen. Da ist es zuhause auf dem Balkon oder im Garten
wesentlich erholsamer. Da wir durch Starkwind an der Weiterfahrt
gehindert wurden, konnten wir erst am Sonnabend unsere Reise
fortsetzen.
Cartagena war unsere nächstes Etappenziel, das wir am
Spätnachmittag erreichten. Die Stadt hat interessante
Fußgängerzonnen und auch interessante Gebäude z. T. mit
Jugendstilelementen verziert. Da wir unter Zeitdruck standen, ging es am
nächsten Tag bis Puerto de Aguilas, wo wir an einem
Fischerboot festmachten. Dafür wurden wir
am nächsten Morgen um 05.30 Uhr geweckt, weil die Fischer
auslaufen wollten. Wir machten dann noch einmal fest, um in Ruhe zu
frühstücken und fuhren danach weiter und erreichten
nach fast 13 Stunden den Puerto de Aguadulce umgeben von
Betonbauten und billigen Restaurants mit Kunststofftischen und
-stühlen. Also absolut nichts zum wohl fühlen, dafür hat
die Marina in diesem Jahre ihre Preise drastisch erhöht. Wir
zahlten für die Übernachtung 49,00 Euro. Wir erfuhren, daß deshalb viele Langzeitlieger nach
Almerimar gingen, wo die Preise noch akzeptabel waren.
Almerimar war auch unser nächstes Etappenziel, da die netten
Häfen im Westen weit entfernt sind, wollten wir am Mittwoch dem
5.09. früh starten. Im Marinabüro fragte man uns erstaunt, ob
wir bei den angesagten Winden, immerhin 6-8 Bft wirklich starten
wollten, zumal die Wellenhöhen auch bis zu 3,5 m angesagt war. So
entschlossen wir uns noch zu bleiben bis das Wetter sich beruhigt hat.
Wir verbrachten einen netten Abend bei unseren Nachbarn Erich und
Tony auf ihrer Eriton aus der Schweiz und köpften eine Flasche
Roten.
Am 8.09.07 war es dann endlich soweit, um 08°° Uhr ging es
weiter gen Westen. Es war schwachwindig ohne nennenswerten Wellengang,
sodaß wir unter Motor gut vorankamen. Unterwegs sichteten wir
einige fliegende Fische und eine Delphingruppe von etwa 25 Tieren. Die
Küste war auch hier von den bauwütigen Spaniern mit
Hochbauten aus Beton und Plattenbau vollgestellt. In einigen Jahren
dürfte man vom urtümlichen Spanien vielleicht nur noch im
Landesinneren etwas sehen. Gegen 20°° Uhr erreichten wir nach
64 sm Caletta de Velez und freuten uns auf eine ruhige Nacht.
Am Sonntag gegen 11°° Uhr ging es weiter nach Marbella wo wir
um 18°° Uhr festmachten. Dieser Ort ist sehr gepflegt aber auch
mit Betonhochbauten bis an den Strand bebaut.
Also fuhren wir am Montag weiter nach Gibraltar, wo wir in der Marina
Bay um 18.30 Uhr festmachten. Es war gerade der Nationalday of
Gibraltar und die Straßen und Plätze waren voll leerer
Bierdosen und junger singender, angetrunkener Engländer. Am
Dienstag allerdings wurde alles aufgeräumt und man konnte die
Fußgängerzone, die high street, wieder betreten. Da Gibraltar
steuerfrei ist, hofft fast jeder dort in den Geschäften ein
Schnäppchen machen zu können. Zu unserer Zeit waren auch noch
zwei große Kreuzfahrer dort und die Straßen und Lokale
waren entsprechend voll.
Am Mittwoch dem 12.09.07 ging es dann weiter, denn wir hatten ruhiges
Wetter und so konnten wir gut durch die Straße von Gibraltar nach
Westen fahren. Wir schafften es sogar bis 18°° Uhr nach
Barbate, auch wenn wir die letzten Stunden den Flutstrom gegen uns
hatten.
Da es langsam Zeit wurde, die Algarve zu erreichen, und das Wetter uns
wohl gesonnen war, fuhren wir früh morgens in Richtung Chipiona
weiter, wo wir gegen 18°° Uhr ankamen. Unterwegs erreichte uns
von der Küste her noch ein kleiner Regenschauer, während an
der Küste ein schweres Gewitter niederging, wie wir später
erfuhren, mit erheblichen Schäden und einem Todesopfer.
Am Freitag war unser Ziel Mazagon, allerdings konnten wir, wegen starkem Nebel, erst gegen
Mittag auslaufen. Aber gegen 17°° Uhr
erreichten wir unser Ziel. Wir versorgten uns noch mit Lebensmittel und
ließen uns in einem Restaurant verwöhnen.
Am Sonnabend ging es weiter in Richtung span./port. Grenze. Auch hier
war die Küstenlinie mit Betonbauten vollgestellt. Man kann nur
hoffen, das die Portugiesen nicht den gleichen Fehler machen und ihre
Küsten nicht zubetonieren. Gegen 17°° Uhr wurden wir vom
Flutstrom in den Guadiana hineingedrückt und machten in der Marina
von Ayamonte fest. Abends gingen wir durch den Ort und erkannten einen
wunderschönen Platz, den wir schon einmal vor 27 Jahren mit
unseren Kindern besucht
hatten. Sie waren damals noch 8 und 3 Jahre alt. Wir wollen
uns hier mit Gerald und einem Freund treffen, die am Sonntag mit dem
Flieger in Faro ankommen und uns per Mietwagen erreichen wollen. Am
Sonntag gegen Mittag kamen die beiden an und richteten sich an Bord
ein.
Anderntags nahmen wir den Leihwagen und unsere Mitsegler fuhren der
Küste entlang Richtung Faro. Wir schauten uns die Ortschaft Isla
Magerita an und fuhren weiter bis El Rompido, wo ich 1994 schon
einmal mit einem schwedischen Freund auf dessen
Segler mehrere Tage verbrachte und nach 4 Monaten von meiner
Frau mit dem PKW abgeholt wurde. El Rompido hatte inzwischen eine neue
Marina mit angeschlossenem Hotel und Park erhalten und der Ort hat sich
auch vergrößert, aber es gab wenigstens keine
Beton-Hochbauten.
Auf der Rückfahrt erfuhren wir über die Handy-Verbindung, wo
sich unsere Segelkameraden mit unserem Schiff befanden und welchen
Hafen sie anlaufen, damit wir sie dort wieder treffen konnten.
Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Mietwagen an der Küste
entlang Richtung Westen und schauten uns die Ortschaften Tavira, Faro,
Albufeira und Portimão an. Zuletzt trafen wir uns in der Marina
von Lagos. Da unser Abflug kurz bevorstand, gingen wir abends in Lagos
noch zusammen in ein Restaurant und packten am nächsten Tag unsere
Taschen. Dann ging es mit dem Mietwagen nach Faro, wo wir den Mietwagen
wieder abgaben und von dort den Rückflug nach Deutschland
antraten. Wieder zuhause angekommen brauchten wir etwa 1 Woche um
unseren gewohnten Rhytmus im Tagesablauf zu finden.
Wir hatten auf dieser Tour ca. 5500 km bzw 3000 sm zurückgelegt
und keine Schäden oder Blessuren erlitten. Allerdings legten wir
etwa 80% der Strecke, wegen widriger Winde, unter Motor
zurückgelegt.
Am besten gefiel uns die franz. Südküste und Corsica sowie
Norditalien bis Elba sowie Sardinien. Die südital.
Bevölkerung war überwiegend abweisend bis unfreundlich,
vielleicht auch fremdenfeindlich. Am besten gefiel es uns im franz.
Sprachraum.