7. Etappe CORSICA bis IBIZA 2007.

Am Montag , dem 6.08.07, lösten wir unser Leinen am Kai und verließen Bonifcio mit dem Ziel Castelsardo, im Norden Sardiniens. Das Wetter war schön und wir hatten den richtigen Wind um an unser Ziel zu gelangen. Gegen 17.00 Uhr machten wir in Castelsardo fest. Während Renate sich ums Essen kümmerte, erkundete ich die Duschen und Toiletten. Nach dem Essen ging es dann zunächst unter die Dusche, denn bei der Wärme fühlt man sich sonst völlig durchschwitzt. Gegen Abend marschierten wir dann durch den Ort bis in die Festung. Dort gab es auch Geschäfte Restaurants und Wohnhäuser. Wir hatten eine Empfehlung und nutzten diese auch, wir wurden nicht enttäuscht. Es gab eine sardische Wurstplatte und 1 L. Roten. Auf dem Rückweg wunderten wir uns über die Menge an Menschen, aber das Leben im Süden beginnt ohnehin erst nach Sonnenuntergang und dauert dann mindestens bis Mitternacht.

Am Dienstag um 10.30 Uhr legten wir dann ab, um nach Stintino zukommen. Das waren 23 sm westlich und wir konnten schon gegen 15°° Uhr dort festmachen.
Es gibt einen großen Hafen mit 2 Steganlagen und in der Mitte des Hafens genügend Platz zum ankern, was auch viele nutzten. Wir nuzten die Gelegenheit 2 frisch gezapfte Biere zu genießen. Dann erkundeten wir den Ort, der ganz nett ist, aber nichts besonderes bot.

Darum ging es am nächsten Morgen gegen 08.30 Uhr weiter nach Alghero. Aber dazu mußten wir zunächst die Fornelli-Passage zwischen Sardinien und der Insel Asinara passieren. Bei der Passage muß man 2x 2 Leibaken in Deckung peilen, um nicht aufzulaufen. Auf der Westseite war dann noch die Brandung zu durchfahren, denn die Wassertiefe nimmt bis auf ca. 3 m ab. Aber es klappte alles prima.
Die Insel Asinara ist eine Gefangeneninsel. Zu diesem Zweck wurden im 19. Jahrhundert die dort ansässigen Bewohner in den neu erbauten Ort Stintino umgesiedelt. Heute finden auf Asinara auch Jagdgesellschaften der Politiker statt.
Gegen 15.30 Uhr erreichten wir den Hafen von Alghero, nach einer flotten Halbwindfahrt mit 6 Bft. Wind.
Alghero war unser Absprunghafen nach Menorca bei ruhiger Wetterlage, aber zunächst mussten wir noch einen angekündgten Mistral abwarten. Mit uns wollten unser Nachbar Maurice aus Orange in Richtung Marseille und eine deutsche Chartercrew ebenfalls nach Menorca starten. In der Zwischenzeit sahen wir uns in Alghero gründlich um und unterhielten uns angeregt mit unserem Nachbarn Maurice, mit dem wir auch zusammen essen gingen.
Am Sonnabend, dem 11.08. war es soweit, wir starteten zusammen mit der deutschen Chartercrew um 06.15 Uhr. Zunächst hatten wir Schwachwind, später so um 3-4 Bft.. In der Baie de Alghero sichteten wir noch eine kleine Delphingruppe, von denen einige Tiere unter unserer ODIN hindurchtauchten. Ansonsten verlief die Fahrt ziemlich unspektakulär. Die Nachtfahrt überstanden wir ziemlich groggi wegen des Schlafentzuges, aber das Wetter spielte uns wenigstens keinen Streich. Wir hatten immer Wind zwischen 1-4 Bft. und keine allzu hohe See. 8 sm vor Mahon sichteten wir dann noch einmal eine springende Gruppe von Delphinen. Am Sonntag, dem 12.08. mmachten wir dann an einer Steganlage im Hafen von Mahon fest. Am nächsten Tag versuchten wir einen besseren Liegeplatz nahe der Stadt zu bekommen, aber wir fanden nur einen Ankerplatz und mußten abends mit dem Dinghi zur Stadt fahren. Insgesamt waren die Marineros in Mahon recht unfreundlich. So beschlossen wir am nächsten Morgen weiter zu fahren.
Um 08.30 Uhr ging es Anker hoch aus dem Naturhafen Mahon heraus. Als wir am nächsten Cap waren beschlossen wir, direkt zur Südküste Mallorca´s zu fahren, zumal das Wetter recht vielversprechend war. Wir hatten Halbwind mit 2-3 Bft., die sich aber bis zum Abend noch auf 4-5 Bft. mit 2-3m Welle steigerten. Gegen 19.30 Uhr erreichten wir dann Porto Christi, mußten uns aber vor Anker legen, da keine Stegplätze mehr frei waren. Trotzdem ging es noch mit dem Dinghi an Land.
Da unsere franz. Freunde von der Corentin noch in der Nähe von Palma waren, und wir uns gern wiedersehen wollten, fuhren wir am nächsten Morgen weiter an der Küste entlang. Gegen 18.30 Uhr erreichten wir den Hafen von San Antonio "Ca´n Pastilla" und wurden freudig von Jean Yves und Gilles  begrüßt.
Abends gingen wir zusammen in ein Restaurant und am nächsten Tag fuhren wir gemeinsam mit dem Bus nach Palma und genossen es mal wieder in einer Stadt zu sein.  Am nächsten Vormittag ging es dann gemeinsam mit der Corentin an der Küste entlang Richtung West bis in die Bucht von Camp de Mar nahe Andraitx, wo wir ankerten. Den Nachmittag verbrachten wir mit Schwimmen, Schlafen und Kaffeetrinken. Gegen abend verlegten wir unseren Ankerplatz in eine geschützte Ecke der Bucht und machten uns landfein, denn am nächsten Tag wollten unsere franz. Freunde nach Barcelona aufbrechen und wir wollten nach Ibiza hinüber. So gab es noch einmal ein gemeinsame Abendessen im Restaurant am Strand.
Morgens um 08.30 Uhr ging der Anker hoch und wir steuerten die Nordwestküste von Ibiza an, die wir gegen 16°° Uhr erreichten. Um 18°° Uhr und 56 sm fiel dann unser Anker in der Cala Portinatx.
Am nächsten Tag um 09°° Uhr starteten wir mit Ziel San Antonio Abad wo wir mittags eine freie Moorinboje fanden, da es keine freien Stegplätze mehr gab.
Da der Ort von jungen, saufsüchtigen Engländern belegt war, beschlossen wir trotz stärkerem Wind den Sprung zum span. Festland zu wagen. Als wir allerdings die Bucht verlassen hatten, stand dort eine See mit Wellen bis zu 4 m Höhe, sodaß wir unser Vorhaben abbrachen und bis Dienstag im Hafen blieben, wo wir dann doch noch einen Stegliegeplatz bekamen.
Am Mittwoch hatte sich der Wind und Wellengang dann vermindert und wir starteten erneut in Richtung Denia, wo wir um 21.30 Uhr im Sportboothafen festmachten. Da wir nahe Denia Bekannte haben denen wir unser Kommen angekündigt hatten, holten uns diese am nächsten Tag mit ihrem Auto ab und wir verproviantierten uns erst einmal. Dann genossen wir das Haus unserer Freunde und schwammen ein paar Runden in deren Swimmingpool. Spätabends brachte uns Georg dann mit dem Auto wieder zum Schiff. Wir mußten allerdings noch 3 Tage in Denia verbringen, da mal wieder Starkwind mit Regen angesagt war. Der Regen brachte uns noch Wüstensand aus der Sahara mit, sodaß alle Schiffe mit einer braunen Schlammschicht überzogen waren, die sich aber mit Bürsten und Wasser entfernen ließ.
Vor unserer Weiterfahrt in Richtung Gibraltar war noch ein überfälliger Oelwechsel fällig. Am Montag dem 27.08.07 ging es dann aber weiter bis Altea, das wir um 15.30 Uhr erreichten. Da uns in Altea nichts besonders gefiel, was wahrscheinlich daran lag, das wir schon soviel gesehen hatten, ging es am nächsten Morgen weiter nach Alicante. In Alicante gab es natürlich mehr zu sehen und so blieben wir noc einen Tag. Aber dann zog es uns doch weiter, denn wir mußten am 15.09.07 in Faro sein, der dann noch 14 Tage mit der ODIN segeln wollte.
Von Alicante ging es nach Torrevieja. Wie man dort Urlaub machen kann ist uns ein Rätsel, denn man befindet sich dort in einer Stadt mit bis zu achtstöckigen Reihenhäusern, die bis an die Meerespromenade gebaut wurden, wo sich dann die Menschenmassen entlangwälzen. Da ist es zuhause auf dem Balkon oder im Garten wesentlich erholsamer. Da wir durch Starkwind an der Weiterfahrt gehindert wurden, konnten wir erst am Sonnabend unsere Reise fortsetzen.
Cartagena war unsere nächste Etappe, die wir am Spätnachmittag erreichten. Die Stadt hat interessante Fußgängerzonnen und auch interessante Gebäude z. T. mit Jugendstilelementen verziert. Da unser Termin näher rückte, ging es am nächsten Tag bis Puerto de Aguilas, wo wir längseits an einem Fischerboot festmachten. Dafür wurden wir am nächsten Morgen um 05.30 Uhr geweckt, weil der Fischer auslaufen wollte. Wir machten dann noch einmal fest, um in Ruhe zu frühstücken und dann fuhren auch wir weiter und erreichten nach fast 13 Stunden den Puerto de Aguadulce umgeben von Betonbauten und billigen Restaurants mit Kunststofftischen und -stühlen. Also absolut nicht zum wohlfühlen, dafür hat die Marina in diesem Jahre ihre Preise drastisch erhöht. Wir zahlten für unsere ODIN für die Übernachtung 49,00 Euro. Wie wir später erfuhren, sind deshalb viele Langzeitlieger nach Almerimar gegangen, wo die Preise
noch akzeptabel sind.
Almerimar war auch unser nächstes Etappenziel, da die netten Häfen im Westen weit entfernt sind, wollten wir am Mittwoch dem 5.09. früh starten. Im Marinabüro fragte man uns erstaunt, ob wir bei den angesagten Winden, immerhin 6-8 Bft wirklich starten wollten, zumal die Wellenhöhen auch bis zu 3,5 m angesagt war. So entschlossen wir uns noch zu bleiben bis das Wetter sich beruhigt hat. Wir verbrachten noch einen netten Abend bei unseren Nachbarn Erich und Tony auf ihrer Eriton aus der Schweiz und köpften eine Flasche Roten.
Am 8.09.07 war es dann endlich soweit, um 08°° Uhr ging es witer gen Westen. Es war schwachwindig ohne nennenswerten Wellengang, sodaß wir unter Motor gut vorankamen. Unterwegs sichteten wir einige fliegende Fische und eine Delphingruppe von etwa 25 Tieren. Die Küste war auch hier von den bauwütigen Spaniern mit Hochbauten aus Beton und Plattenbau vollgestellt. In einigen Jahren dürfte man vom urtümlichen Spanien vielleicht nur noch im Landesinneren etwas sehen. Gegen 20°° Uhr erreichten wir nach 64 sm Caletta de Velez und freuten uns auf eine ruhige Nacht.
Am Sonntag gegen 11°° Uhr ging es weiter nach Marbella wo wir um 18°° Uhr festmachten. Dieser Ort ist sehr gepflegt aber auch mit Betonhochbauten bis an den Strand bebaut.
Alsofuhren wir am Montag weiter nach Gibraltar, wo wir in der Marina Bay um 18.30 Uhr festmachten. Es war gerade der Nationalday of Gibraltar und die Straßen und Plätze waren voll leerer Bierdosen und junger singender, angetrunkener Engländer. Am Dienstag allerdings wurde alles aufgeräumt und man konnte die Fußgängerzone, die high street wieder betreten. Da Gibraltar steuerfrei ist, hofft fast jeder dort in den Geschäften ein Schnäppchen machen zu können. Zu unserer Zeit waren auch noch zwei große Kreuzfahrer dort und die Straßen und Lokale waren entsprechend voll.
Am Mittwoch dem 12.09.07 ging es dann weiter, denn wir hatten ruhiges Wetter und so konnten wir gut durch die Straße von Gibraltar nach Westen befahren. Wir schafften es sogar bis 18°° Uhr nach Barbate, auch wenn wir die letzten Stunden den Flutstrom gegen uns hatten. 
Da es langsam Zeit wurde, die Algarve zu erreichen, und das Wetter uns wohl gesonnen war, fuhren wir früh morgens in Richtung Chipiona weiter, wo wir gegen 18°° Uhr ankamen. Unterwegs erreichte uns von der Küste her noch ein kleiner Regenschauer, während an der Küste ein schweres Gewitter niederging, wie wir später erfuhren, mit erheblichen Schäden und einem Todesopfer.
Am Freitag war unser Ziel Mazagon, allerdings konnten wir erst gegen Mittag auslaufen, weil starker Nebel war. Aber gegen 17°° Uhr erreichten wir unser Ziel. Wir versorgten uns noch mit Lebensmittel und ließen uns in einem Restaurant verwöhnen.
Am Sonnabend ging es weiter in Richtung span./port. Grenze. Auch hier war die Küstenlinie mit Betonbauten vollgestellt. Man kann nur hoffen, das die Portugiesen nicht den gleichen Fehler machen und ihre Küsten nicht zubetonieren. Gegen 17°° Uhr wurden wir vom Flutstrom in den Guadiana hineingedrückt und machten in der Marina von Ayamonte fest. Abends gingen wir durch den Ort und erkannten einen wunderschönen Platz, den wir schon einmal vor 27 Jahren besucht hatten. Damals waren unsere Kinder noch 8 und 3 Jahre alt. Wir wollen uns hier mit Gerald und einem Freund treffen, die am Sonntag mit dem Flieger in Faro ankommen und noch 14 Tage mit der ODIN segeln wollen.